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Sternenparks statt LED-Leuchten

Sternenparks statt LED-Leuchten

Lions Club lauscht einem Vortrag über sinnvolle Beleuchtung in den Städten

Der Lions Club lauschte den Ausführungen des Astronomen interessiert. Foto: Thielert

Wittingen - Kürzlich kam der Wittinger Lions Club im  Clubraum des Hotels "Wittinger Tor" zusammen, um den Worten des Astronomen Dr. Andreas Hänel vom Mu­seum am Schölerberg in Os­nabrück zu lauschen. Hänel hielt einen Vortrag über das Thema „Lichtverschmut­zung“, den sinnvollen Ein­satz von Beleuchtung und die Zertifizierung sogenannter Sternenparks. Gemeint sind damit Regionen ohne viel Streu­licht, was freien Blick auf die Sterne ermöglicht.

Durch den Einsatz künstli­chen Lichts und höhere Energieeffizienz der Leuchtmittel nimmt die Gesamtlichtmenge in der Umwelt stetig zu, berichtete Hänel. Oft würden ungenügend abgeschirmte oder falsch montierte LED-Leuchten stark blendend er­scheinen, bedingt durch die hohen Leuchtdichten der LED-Chips. „Dadurch werden erhebliche Lichtmengen in der Atmosphäre gestreut und führen zu ihrer Aufhellung, was sich in klaren Nächten wie ein Schleier auswirkt, der die Sicht auf schwache Sterne und andere Himmelsphäno­mene trübt", erklärt Hänel.

 

Auswirkungen

Darüber   hinaus   würden sich die zunehmenden Lichtmengen negativ auf Natur und Mensch auswirken: Beleuchtete hohe Strukturen würden zu tödlichen Kollisio­nen mit Vögeln führen, die menschliche Gesundheit werde durch die Störung des Tag-/Nachtzyklus gestört.

 

Reduzierung

„Grundsätzlich sollte vor der Installation künstlichen Lichts generell dessen Not­wendigkeit genau überprüft und abgewogen werden“, sagt Hänel. Nach einer Instal­lation stelle eine bedarfsori­entierte Reduzierung oder gar Abschaltung von Licht die effizienteste   Methode   dar, um die Aufhellung der Nacht und damit den Energiever­brauch zu reduzieren.

 

Lichtfarbe

Ein weiterer Aspekt sei die spektrale Zusammensetzung der Leuchtmittel, da sich ho­he Blauanteile im weißen Licht als problematisch er­wiesen haben: Sie ziehen In­sekten an, wirken blenden­der und tragen zu einer stär­keren Aufhellung des Him­mels bei. Daher sollten außen vor allem warmweiße, besser noch gelbe, Leuchtmittel ein­gesetzt werden.

 

Sternenparks

Trotz Möglichkeiten zur Re­duzierung erweise sich die Umsetzung oft als schwierig. Dass umweltgerechtere und nachhaltige Lösungen mög­lich sind, zeigen Sternen­parks. Deren Kommunen ver­pflichten sich, Beleuchtungs­empfehlungen wie etwa die Begrenzung des Lichtstroms auf das unbedingt Notwendi­ge zu reduzieren oder Licht mit geringen Blauanteilen einzusetzen. Auch die Region Celle sei an solch einem Park interessiert.

Aus: Isenhagener Kreisblatt vom 28. Mai 2019

 

Weiterführende Informationen zum Thema Lichtverschmutzung finden Sie unter www.lichtverschmutzung.de